Nikotin findet man in vielen Produkten: u.a. in Zigaretten, Snus, Wasserpfeifen und E-Zigaretten. Was ist Nikotin? Woher kommt es? Ist es schädlich? Und was spürt man, wenn man Nikotin konsumiert?
Die Formel des Nikotins ist C10H14N2. Es ist ein natürliches Produkt. Und was natürlich ist, tönt irgendwie als wäre es gesund. Gesund ist Nikotin aber nur für die Tabakpflanzen, die es in ihren Wurzeln produzieren, um sich gegen ihre Fressfeinde zu schützen. Aus ihren Wurzeln gelangt das Nikotin in die Blätter und wirkt als starkes Insektizid gegen die Schädlinge.
Nikotin ist so hochgiftig, dass es seit langem in der Schweiz und der EU nicht mehr als Pflanzenschutzmittel zugelassen ist. Für den Konsum durch Menschen gelten andere Regel als für Pflanzen: Nikotinhaltige Rauch-, Dampf-, Schnupf- und andere Konsumprodukte sind erlaubt.
Beim Zigarettenrauchen genügen etwa 10 Sekunden, damit Nikotin nach dem Einatmen über die Blutbahn das Gehirn erreicht. Das geht schneller als bei der Verabreichung mit einer Spritze.
Was dann im Gehirn und im Körper geschieht, ist sehr komplex. Im Gehirn gibt es Empfangsstellen, sogenannte Rezeptoren, die auf das Nikotin reagieren und Dopamin produzieren. Dopamin ist eine chemische Substanz, die Wohlgefühl auslöst und beruhigt. Gleichzeitig wirkt das Nikotin auch auf die Gehirnregionen, die für Wachheit und Aufmerksamkeit zuständig sind. Die Vorgänge im Gehirn haben Folgen für den ganzen Körper, u.a. weil das vegetative Nervensystem, welches für die Steuerung der Organfunktionen verantwortlich ist, aktiviert werden.
Aufgrund der Vorgänge in Körper und Gehirn, empfindet jemand, der Nikotin aufnimmt, folgende Wirkungen:
Das Nikotin wird anschliessend über die Leber abgebaut und schliesslich über die Blase ausgeschieden. Alle 2 Stunden halbiert sich der Nikotingehalt im Körper. Das Gehirn verlangt aber schon sehr schnell nach der letzten Nikotindosis nach Nachschub. Bekommt es diesen nicht, beginnen die unangenehme Entzugserscheinungen, wie Unruhe, Gereiztheit und Unkonzentriertheit.
Dafür gibt es drei Gründe:
Für Jugendliche braucht es wenig, um mit Nikotin in die Suchtfalle zu tappen: Denn Nikotin macht schneller abhängig als zum Beispiel Heroin oder Kokain. Der Weg vom Probieren, zum gelegentlichen Konsum bis hin zum Gewohnheitskonsum ist kurz.
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) beschreibt das Risiko des Nikotinkonsums mit diesen Worten: «Ähnlich wie ein Fussabdruck auf frisch gegossenem Asphalt kann Nikotin in der Phase der Hirnentwicklung dauerhafte negative Folgen nach sich ziehen.»
Auch für Erwachsene ist der Nikotinkonsum gesundheitsgefährdend. Zwei Beispiele:
Obwohl Nikotin aufgrund der hohen Schädlichkeit in der EU und in der Schweiz als Pflanzenschutzmittel seit vielen Jahren verboten ist, dürfen die Menschen Nikotin rauchen, dampfen, kauen oder auf anderer Weise aufnehmen.
Diese Produkte möchten wir in den folgenden Artikeln näher anschauen:
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