Sie können als Eltern viel dazu beitragen, dass Ihre Kinder keine Zigaretten und Tabakwaren rauchen. Wenn Sie nicht rauchen oder mit dem Rauchen aufhören, leisten Sie schon einen wichtigen Beitrag dazu.

Auf dieser Seite erwerben Sie wichtige Erkenntnisse zum Thema Tabak.

Themenübersicht

Möchten Sie mit dem Rauchen aufhören? Oder brauchen Sie Hilfe, weil Ihre Tochter oder Ihr Sohn raucht? Diese Anlaufstellen und Fachpersonen helfen Ihnen dabei.

Rauchstopp-Linie | 0848 000 181
Die Rauchstopplinie ist ein telefonischer Beratungsservice, der unkompliziert bei der Tabakentwöhnung hilft. Die Berater*innen der Rauchstopplinie sind Profis, wenn es darum geht, einen Rauchstopp richtig vorzubereiten und eine geeignete Aufhörmethode zu wählen. Sie haben schon Tausenden von Rauchern*innen geholfen. Die Beratung ist in vielen verschiedenen Sprachen möglich: deutsch, italienisch, französisch, rumantsch, albanisch, portugiesisch, spanisch, serbisch, kroatisch, bosnisch und türkisch.

Fachperson in der Nähe
In den Einzelberatungen erhalten Sie eine individuelle Beratung zum Rauchstopp. Die Einzelberatungen werden von Ärztinnen * Ärzten sowie anderen Fachpersonen in Gesundheitszentren und Spitälern an vielen Orten angeboten. Tipp: Wenn Sie die Seite stopsmoking.ch öffnen, geben Sie Ihre PLZ an, um eine Liste der Anlaufstellen in Ihrer Region zu erhalten.

Safe Zone
safezone.ch berät Sie professionell, anonym und kostenlos bei Fragen zu Tabak und anderen Suchtproblemen.

Nützliche Adressen

Inhalt

Brief an Eltern, die rauchen

Im Schuljahr 2018-2019 haben wir über 400 12-16-Jährige gefragt, ob ihre Eltern oder Geschwister rauchen. Über 40% von ihnen haben die Frage mit «Ja» beantwortet. Gehören Sie auch zu den Eltern, die rauchen?

Liebe Eltern

Die wichtigste Erkenntnis unserer Umfrage war, dass sich 76% der Jugendlichen wünschen, dass Familienangehörige mit dem Zigarettenkonsum aufhören. Nur eine Minderheit davon wünscht sich jedoch Tipps von uns, wie sie ihre Eltern dabei unterstützen könnten. Für die Mehrzahl der befragten jungen Menschen galt: Eltern sind erwachsene Personen und als solche für die eigene Gesundheit selbst verantwortlich.

Dass so viele Jugendliche wünschen, dass ihre Eltern oder Geschwister mit dem Zigarettenkonsum aufhören, ist nicht verwunderlich. In der Schule lernen Ihre Kinder, warum es besser ist, auf Zigaretten zu verzichten, denn die negativen Folgen des Konsums sind gravierend. Ihre Kinder wünschen sich, dass Ihnen diese Folgen erspart bleiben. Dafür haben Sie wahrscheinlich Verständnis: Auch Sie wünschen sich wahrscheinlich, dass Ihre Kinder nie rauchen werden.

Folgen für die Gesundheit

Dass Rauchen gesundheitsschädlich ist, haben Sie sicher schon genügend oft gehört. Aber wissen Sie wirklich, wie schädlich Zigaretten sind? Lassen Sie uns dabei einige harte Fakten auflisten:

  • Täglich sterben 25 Personen als direkte Folge des Zigarettenkonsums. Zigarettenrauchen ist die Todesursache Nr. 1 in der Schweiz (Mehr…).
  • Männer, die mehr als 10 Zigaretten pro Tag rauchen, verlieren im Durchschnitt fast 10 Jahre ihres Lebens, Frauen etwa 7 Jahre. Wer weniger als 10 Zigaretten pro Tag raucht, verliert im Durchschnitt etwa 5 Lebensjahre. Insgesamt stirbt etwa jeder zweite Mensch, der regelmässig Zigaretten raucht, an den Folgen des Tabakkonsums.
  • Kurzfristige Folgen des Zigarettenkonsums sind Erkältungen, Husten und Halsschmerzen, Herz- und Kreislaufstörungen, Verlust von Zahnfleisch und Knochensubstanz, Verfärbung der Zähne, unreine und blasse Haut, Beeinträchtigung des Geschmacks- und Geruchssinns sowie Störungen bei der Wundheilung.
  • Langfristig ernsthafte Gesundheitsrisiken sind nicht nur der Lungenkrebs, sondern auch Herzinfarkt, verschiedene Krebserkrankungen, Entzündungen, chronische Bronchitis, Magen- und Darmgeschwüre, Erektionsstörungen, Thrombosen und Schlaganfälle (Mehr…).

Substanzen im Zigarettenrauch

Wussten Sie, dass der Zigarettenrauch ein chemischer Cocktail von über 5'300 Substanzen ist und dass von diesen mindestens 250 giftig oder krebserregend sind? Schon aus diesem Grund genügt nur eine Zigarette pro Tag, um der Gesundheit zu schaden.

Gesundheitsschädigende Stoffe sind u.a. Ammoniak, Benzol, Aromatische Amine, Arsen, Benzpyren, Butan, Cadmium, Blei, Nickel, Formaldehyd, Hydrazin, Naphthalin, Nitrobenzol, Nitromethan, Nitropyren, Nitrosamine, Phenole, Polonium 210, 1,3-Butadien, Aceton, Toluol, Blausäure, Kohlenmonoxid, Methanol, Methylisocyanat, Schwefelsäure und Stickoxide. Mehr Details finden Sie auf rauch-frei.info.

Kinderarbeit, Umweltprobleme und finanzielle Aspekte

Obwohl gesundheitliche Überlegungen oft im Vordergrund stehen, gibt es auch andere Gründe , warum es besser ist, nicht zu rauchen:

  • Kinder ab 5 Jahre werden in Ländern wie Brasilien und Indien gezwungen, in Tabakplantagen u.a. mit Pestiziden zu arbeiten, anstatt zur Schule zu gehen. Dies mit schwerwiegenden Folgen für ihre Gesundheit und für ihre Zukunft (Mehr…).
  • Für die Tabakproduktion werden Wälder gerodet (jährlich eine Fläche so gross wie der Kanton Sankt Gallen). Die Folgen der Abholzung sind, dass CO2-Speicher verloren gehen, was wiederum die Klimaerwärmung vorantreibt (Mehr…).
  • Wer pro Tag ein Päckchen Zigaretten raucht, gibt in seinem Leben mindestens Fr. 180'000.- für Zigaretten aus.

Mit dem Rauchen aufhören

Nicht nur viele Kinder wünschen sich, dass ihre Eltern und Geschwister mit dem Rauchen aufhören, sondern auch viele Raucher/-innen möchten sich von der Zigarettensucht befreien. Vielleicht haben auch Sie schon einmal einen Versuch gestartet und hatten einen Rückfall. Das zeigt, dass ein Rauchstopp für viele Menschen schwierig ist.

  • Zahlreiche Untersuchungen zeigen, dass es sich lohnt für den Rauchstopp auf fachliche Unterstützung zu zählen. Ein möglicher erster Schritt dafür ist die Rauchstopplinie anzurufen. Unter der Nummer 0848 000 181 (max. 8 Rappen die Minute) erhalten Sie von einer Fachperson wertvolle Unterstützung dabei, den für Sie richtigen Weg in die Rauchfreiheit zu finden. Ob eine Verhaltenstherapie, eine Nikotinersatz-Therapie, e-Zigaretten, Akupunktur, Hypnose oder eine App die optimale Methode für Sie ist, erfahren Sie im Gespräch.

Das Rauchstopp-Programm von feel-ok.ch

Als Ergänzung zur Beratung bei einer Fachperson finden Sie im Rauchstopp-Programm von feel-ok.ch weitere nützliche Anregungen. Das Rauchstopp-Programm wurde für Jugendliche konzipiert, kann jedoch selbstverständlich auch für Erwachsene nützlich sein.

Aufhörtipps Jugendlicher

Vielleicht möchten Sie noch wissen, wie Kinder versuchen, ihre Eltern zu motivieren, auf Zigaretten zu verzichten. Hier finden Sie einige Beispiele.

Die Betonung der negativen Folgen für die Gesundheit und für das Portemonnaie ist das, was Kinder am häufigsten nennen. Andere bieten ihren Eltern Unterstützung an (z.B. zu Hause zu helfen) oder schlagen vor, alle Zigaretten zu entfernen. Einige finden, dass ein Umsteigen auf E-Zigaretten sinnvoll wäre oder zu einem Spezialisten zu gehen.

Einige Rückmeldungen der Jugendlichen haben wir aufgelistet:

Tim (13, m)

Sie dürfen nur in den Ferien rauchen, dafür dürfen wir nur in den Ferien Chips essen oder so.

Lisa (13, w)

Mein Vater hat früher sehr viel geraucht und jetzt raucht er fast nicht mehr, da ich und der Rest der Familie ihn immer wieder daran erinnert haben, wie ungesund es ist.

King of Switzerland (13, m)

Ich sage ihnen, dass es ihrer Gesundheit schadet. Ich sage ihnen die Kleider stinken..

Mikikiki (14, w)

Ich könnte Ihnen Grenzen setzen, aber ich finde wer raucht ist selberschuld er wollte das so. Ich kann nichts machen und stören tuts mich nie.

Malena (13, w)

Es ist ihre Entscheidung und ich finde, ich kann es ihnen zwar sagen, dass das nicht gut ist und ihnen meine Hilfe anbieten, aber die Entscheidung liegt immer noch bei ihnen!

Light Yagami (15, m)

1 Päckchen = 8.00 fr. Wenn du seit mind. 10 Jahre rauchst täglich ein Pack hättest du 29'200 fr gehabt. Minimum!

PuddingCat_347 (14, m)

Und wenn sie nicht auf mich hören würden, dann würde ich die Zigaretten wegwerfen

Robin (14, m)

Sie könnten eine Vape kaufen (Wasser und Watte (?)) und somit mit einem Geschmack, aber nicht schädlich.

Achtung Passivrauch!

Falls Sie auch in geschlossenen Räumen in Anwesenheit Ihrer Kinder rauchen, bitten wir Sie folgende Zeilen zu lesen:

Passivrauch ist für Kinder und Jugendliche enorm schädlich für die Gesundheit: Atemwegprobleme, Asthma, Mittelohrentzündungen und Hirnhautentzündungen sind mögliche Folgen. Grundsätzlich stellen Ärzte fest, dass Kinder und Jugendliche, die dem Passivrauchen ausgesetzt sind, häufiger krank sind als Jugendliche, bei denen dies nicht der Fall ist (mehr…).

Weil Kinder und Jugendliche das Recht haben, in einer gesunden Umgebung aufzuwachsen, empfehlen wir Ihnen dringend zukünftig für’s Rauchen auf den Balkon auszuweichen oder aus dem Haus zu gehen. Wenn Ihnen das nicht möglich ist, achten Sie zumindest auf häufiges und langes Lüften.

Jugendliche und Tabak: Informationen für Eltern in leichter Sprache

Dieser Text ist in einfacher Sprache geschrieben. Er ist für Menschen gedacht, die nicht gut lesen können oder die deutsche Sprache noch lernen.

Nikotin

In Tabakblättern hat es Nikotin. Das Nikotin ist für die Wirkung verantwortlich, die man beim Konsum spürt.

Nikotin kann auf unterschiedliche Weise aufgenommen werden. Jeder Art es aufzunehmen schadet der Gesundheit. Besonders häufig ist das Rauchen von Zigaretten. Das Nikotin gelangt ins Gehirn, es wirkt sehr schnell. Man fühlt sich gut. Das Herz schlägt schneller, der Körper befindet sich in einem Zustand von Stress.

Nikotin macht sehr schnell abhängig. Man kann dann nicht mehr ohne das Nikotin sein.

Chemische Fabrik und Gesundheit

Rauchen ist wie eine chemische Fabrik. Beim Rauchen von Tabak entstehen 5'300 Stoffe, darunter das Kohlenmonoxid. Es vermindert den Sauerstoff im Blut. Zusammen mit Schwermetallen ist es verantwortlich für Herz-Kreislauf-Krankheiten. Schon eine Zigarette pro Tag erhöht das Risiko eines Herzinfarkts.

Im Zigarettenrauch ist auch der Teer. Er lagert sich im Körper ab und kann Krebs begünstigen.

Im Zigarettenrauch sind auch Reizgase. Sie führen zu Entzündungen der Atemwege. Man kann weniger gut atmen.

Jugendliche

Die meisten Raucherinnen und Raucher haben als Jugendliche damit angefangen. Jugendliche sind dabei, sich körperlich und psychisch zu entwickeln.

Sie sind empfindlicher als Erwachsene. Jugendliche können besonders schnell abhängig werden, auch dann, wenn sie nicht jeden Tag rauchen. Darum brauchen Jugendliche Unterstützung.

Jugendliche möchten das tun, was die anderen Jugendlichen tun. Aber viele überschätzen den Anteil gleichaltriger, die rauchen. Vor allem Mädchen sagen manchmal, dass das Rauchen ihnen helfe, wenn sie traurig oder nervös sind.

Jugendliche suchen Vorbilder. Sie wollen herausfinden, wie sie sein möchten. Die Werbung bietet Modelle. Sie sagt, Zigaretten seien cool.

Was können Sie als Eltern tun?

Beziehen Sie klar Stellung. Sie wollen nicht, dass Ihr Kind raucht. Sie können sagen, es stinkt, es ist teuer und man wird sehr schnell abhängig. Und natürlich schadet Rauchen der Gesundheit.

Wenn Sie selbst rauchen, sind Sie kein gutes Vorbild. Sie wissen das. Aber das, was Sie sagen, zählt auch. Sie können überzeugen, darüber sprechen, wie schwierig es ist, mit dem Rauchen aufzuhören.

Wichtig ist vor allem, dass Sie Ihrem Kind sagen, dass Tabakwaren eine Falle sind. Rauchen Sie nicht zu Hause und auch nicht im Auto. Zigarettenrauch ist auch gefährlich für die, die selbst nicht rauchen.

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