Deshalb ist es sehr wichtig, dem Kind das Warten beizubringen. Dieses Warten wird auch Belohnungsaufschub genannt. Studien zeigen, dass wenn Kinder und Jugendliche gelernt haben, Belohnungen aufzuschieben, sich dies positiv auf einen angemessenen Umgang mit Geld auswirkt, wodurch das Überschuldungsrisiko sinkt.

Lernen zu warten

Im Alltag gibt es immer wieder gute Gelegenheiten, Ihrem Kind das Warten beizubringen.

Wir zeigen Ihnen an zwei Beispielen, wie Sie das tun können:

• Das Brötli, das Sie beim Einkauf für das Znüni gekauft haben, gibt es erst nach der Rückkehr zu Hause und nicht schon unterwegs. Dann gibt es einen feinen Tee dazu und man setzt sich an den Tisch und geniesst gemeinsam das Znünibrötli.
• Ihr Kind wünscht sich ein neues Velo. Kaufen Sie ihm nicht einfach ein Fahrrad, sondern besprechen Sie mit ihm, dass es sich zum Geburtstag einen Geldbetrag für das Fahrrad wünschen darf. Sie können mit dem Kind auch abmachen, dass es zusätzlich einen Teil selbst finanzieren muss, indem es monatlich etwas Geld zur Seite legt. 

Warten ist schön, aber nicht immer sinnvoll

Warten ist etwas Schönes, weil es den Wert eines Wunsches steigert. Es ist ein befriedigenderes Gefühl, etwas zu bekommen, nachdem man lange darauf gewartet oder dafür gearbeitet hat, als wenn man es einfach so bekommt. 

Es ist wichtig, Ihrem Kind beizubringen, wann es für etwas sparen soll und wann nicht: Wenn man Schmerzen hat, geht man schnell zum Arzt. Aber wenn es darum geht, einen neuen Computer zu kaufen, obwohl man schon einen hat, kann man warten und Geld dafür sparen.