feel-ok.ch unterstützt dich bei deiner Berufswahl, erklärt dir, welche Rechte und Pflichten du in der Lehre hast und welche Anlaufstellen Hilfe bieten, falls du berufsbedingte Probleme hast.

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Diese Artikel interessieren unsere Leser*innen: «Den richtigen Beruf finden», «Wenn es nicht rund läuft», «Rechte und Pflichten» und «Hilfe bei Berufsproblemen».

Hast du Mühe, eine Lehrstelle zu finden? Die Rubrik «Jobsuche: Du kannst!» enthält gute Ratschläge für dich. Falls du dich mit der deutschen Sprache unsicher fühlst, helfen die «Merkblätter in 14 Sprachen» weiter. Jugendliche sprechen über ihre Erfahrungen im Berufsleben zu den Themen Motivation, StressKommunikation und Schnupperwoche.

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Der Interessenkompass zeigt dir, welche Tätigkeiten und Berufe zu dir passen. Folgende Videos können dich bei der Suche des passenden Jobs inspirieren. Fragen und Antworten Jugendlicher zu Berufsthemen findest du in «Check Out».

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Job Caddie bietet eine kostenlose Unterstützung für Jugendliche und junge Erwachsene mit Schwierigkeiten in der Lehre und beim Berufseinstieg.

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In diesem Artikel haben wir nützliche Adressen aufgelistet, die bei Problemen im Lehrbetrieb Hilfe bieten.

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Farzad - Lehre Raumausstatter

Mit 14 Jahren musste Farzad aus Afghanistan fliehen und verlor unterwegs seine Familie aus den Augen. Im Tessin konnte er Fuss fassen und fand eine Lehre als Raumausstatter. Inzwischen hat er auch seine Familie wiedergefunden, sie telefonieren täglich.

Geschichte als PDF-Datei herunterladen

Farzad war 14 Jahre alt, als seine Familie aus Afghanistan fliehen musste. An der Grenze zum Iran verlor er seine Familie aus den Augen. Fast ein Jahr hat seine Odyssee mit unzähligen Entbehrungen, Kälte, Hunger, Angst und unendlich traurigen Geschichten gedauert, bis er in Chiasso vom Grenzbeamten gefragt wurde, wo er hinwolle. Er möchte bleiben, habe er gesagt.

Farzad kam in die Obhut des Roten Kreuzes, besuchte zuerst die Integrationsklasse, um italienisch zu lernen, und danach die Berufsvorbereitungsklasse.

Als Bub wollte er Bürgermeister werden. Denn seit er auf der Welt ist herrscht Krieg und Angst. Die Menschen in Afghanistan getrauten sich kaum auf die Strasse, durften nicht unbeschwert reden. Das hätte er gerne ändern wollen. Er war immer Klassenbester.

Im Tessin hat er drei Stages gemacht: Elektriker, Spengler und Innendekorateur. Bei letzterem habe er jeweils am Abend seine Arbeit angeschaut und eine tiefe Zufriedenheit empfunden. Darum hat er sich für diese Lehre entschieden. Er bereut es keine Sekunde. Das Nähen hat er bei seiner Mutter gelernt, sie ist Schneiderin. Zudem hat dieser Beruf für ihn etwas Künstlerisches, und der Kontakt mit der Kundschaft und die unmittelbare Anerkennung für die Arbeit gefallen ihm.

Für seinen Lehrmeister war die Entscheidung für Farzad schnell klar: der Jugendliche war während des Stages wissbegierig, begeisterungsfähig, freundlich und konnte schon mit der Nähmaschine umgehen.

Die zu Beginn noch fehlende Sprachgewandtheit führte manchmal zu Missverständnissen, weil Farzad sich nicht getraute nachzufragen, wenn er etwas nicht verstanden hatte. Aber sowohl der Lehrmeister als auch die Lehrer in der Berufsschule und die Schulkollegen halfen. So konnte sich Farzad schnell verbessern.

Farzad wohnt mit einem anderen Jugendlichen in einer Zweizimmerwohnung und hat zwei Hobbys: Fussballspielen für die Fitness und Haareschneiden für die Geselligkeit.

Abends nach der Arbeit geht er mit seinem Werkzeugkoffer zu Kollegen, meist sind es Landsleute, und schneidet ihnen die Haare, umsonst, weil sich die Flüchtlinge keinen Coiffeur leisten können und weil man einander helfen soll, findet er. Seine «Kunden» sind so etwas wie seine Familie geworden. Sie spielen, plaudern, lachen und essen zusammen.

Seine richtige Familie – das erfuhr er ein Jahr nach seiner Einreise ins Tessin - ist im Iran untergekommen. Farzad skypt täglich mit seiner Mutter, die ihm Mut und Kraft zuspricht.

Farzad hat seine Lehre mit guten Noten abgeschlossen und arbeitet in einem Tapezierer-Geschäft.

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00:27
FARZAD
Ich heisse Farzad, bin 20 Jahre alt, komme aus Afghanistan, aus einer Region bei Kabul, und bin seit etwa 5 Jahren in der Schweiz. Ich wohne im Kanton Tessin, in Lamone, in einem Appartement in diesem Haus. Wir sind zu zweit, jeder hat sein Zimmer.

00:52
FARZAD
Von klein auf habe ich jeden Tag im Fernsehen gesehen, wie Menschen umgebracht wurden, für nichts. Darum wäre ich gerne Bürgermeister geworden. Ich wollte helfen, den Krieg in Afghanistan zu beenden. Jetzt lerne ich Raumausstatter. Ich bin im dritten Lehrjahr und hoffe, in einem Jahr das Diplom zu bekommen.

01:27
FARZAD
Die Lehrerin der Berufsvorbereitungsklasse hat diesen Platz für mich gefunden. Nach drei Wochen Stage hat mich mein Chef angenommen. Mir hat dieser Beruf gefallen.

01:47
GUIDO PEDRONI - TAPEZIERER UND INNENDEKORATEUR
Er hatte grosse Lust dazu. Er war wissbegierig und richtig hungrig darauf zu lernen. Das hat mich sehr von ihm überzeugt, auch sein Engagement und sein Benehmen. Farzad ist ein sehr netter, gut erzogener Junge.

02:09
FARZAD
Am Anfang hatte ich Angst, Fehler zu machen bei der Arbeit. Aber dann, nach einem Jahr, als ich den Beruf besser verstand und schon viel gelernt hatte, ist die Angst langsam verschwunden.

02:24
GUIDO PEDRONI - TAPEZIERER UND INNENDEKORATEUR
Es macht keinen Sinn Angst zu haben. Man macht Fehler, kleine Patzer, die kann man immer flicken. Es ist im Interesse des Arbeitgebers, Lernende gut zu unterrichten. Ein Lehrling, der Angst vor Fehlern hat, nützt uns nichts.

02:49
FARZAD
Ich habe schon in Afghanistan genäht, bei meiner Mamma. Sie ist Schneiderin, seit 25 Jahren. Von ihr habe ich Nähen gelernt. Sie hat mir geraten, mit der Maschine sehr präzis zu sein, alles gut zu kontrollieren und schön gerade zu nähen.

03:21
FARZAD
Weil wir in Lebensgefahr waren, mussten wir, ich und meine Familie, Afghanistan verlassen. Bei der iranischen Grenze hat uns der Fluchthelfer geteilt, weil wir zu viele waren. So wurde ich von meiner Familie getrennt. Drei Monate habe ich auf sie gewartet. Habe gar nichts mehr von ihnen gehört. 2 Schliesslich hat ein Freund meines Vaters entschieden, mich nach Europa zu schicken. Ich war damit einverstanden. Neun Monate bin ich in Griechenland geblieben und habe verschiedene Wege probiert, um nach Italien und in die Schweiz zu kommen. Am Anfang war es traurig und sehr schwierig. Ich kannte die Sprache nicht und war weit weg von meiner Familie.

04:29
FARZAD
Ich war schon in der Schweiz, als ich erfuhr, dass meine Familie im Iran ist, in Teheran.

04:44
FARZAD
Es sind die Worte meiner Mutter, die mir Kraft geben vorwärtszuschauen.

05:00
FARZAD
Fussball ist ein schöner Sport, er gefällt mir sehr, auch weil ich hier meine Freunde treffe. Wir spielen zusammen und unterhalten uns, und zudem ist Sport gut für den Körper.

05:23
FARZAD Meine Sprachkenntnisse waren zuerst sehr mangelhaft, und ich hatte Angst, in der Schule nicht mitzukommen. Mit der Zeit habe ich mich eingelebt, und jetzt bin ich sehr zufrieden. Wenn ich heute mal ein Sprachproblem habe, helfen mir meine Freunde.

05:48
SPARTACO CROCI – BERUFSKUNDELEHRER
Jeder hat Fächer oder Bereiche, in denen er mal Schwierigkeiten hat. Da versucht man jedem persönlich zu helfen. Farzad hatte am Anfang Sprachprobleme. Er fragte mich jeweils, wenn er ein Wort nicht verstanden hatte. Ich erklärte es ihm und zeigte, wie man es schreibt. Er hat sehr schnell gelernt.

06:33
MISCHA - LERNENDER IM VIERTEN JAHR
Die vier Jahre sind wirklich lang und hart, und schwierig ist auch, dass man immer präzis und sorgfältig arbeiten muss.

06:42
ANDREA - LERNENDER IM VIERTEN JAHR
Das drittes und das vierte Lehrjahr sind stressig, weil das Niveau sehr hoch ist. Im vierten Jahr bist du eigentlich ein ausgelernter Mitarbeiter, ohne es zu wollen.

07:02
FARZAD
Dieser Beruf gefällt mir. Er hat mit Kunst zu tun und mit direktem Kontakt zur Kundschaft. Wenn etwas fertig ist, bin ich zufrieden und auch der Kunde ist zufrieden. Das ist sehr schön, das gefällt mir sehr.

07:24
FARZAD
Ich habe Stress, wenn wir eine Arbeit gut und sehr schnell abliefern müssen. Und ich habe auch Stress, wenn ich etwas machen muss, das ich noch nicht gut beherrsche. Dann höre ich Musik und trinke, wie Ärzte empfehlen, etwas Wasser.

08:00
FARZAD
Da mein Chef sehr freundlich und offen ist, sind wir, darf ich sagen, fast wie Freunde. Aber mit viel Respekt ihm gegenüber.

08:22
GUIDO PEDRONI - TAPEZIERER UND INNENDEKORATEUR
Die Kommunikation mit Farzad ist sehr einfach. Nur manchmal versteht er mich nicht. Der einzige Vorwurf, den ich ihm mache, er hat mich nicht wiederholen lassen, was ich gesagt hatte. Mehr als einmal habe ich ihm klargemacht, wenn du nicht gut verstanden hast, lass es mich wiederholen. Vor allem am Anfang, als er mit der Sprache noch Mühe hatte.

08:53
FARZAD
Sicher lobt er mich. Sein Lächeln zeigt mir, sehr gut, diese Arbeit hast du gut gemacht, sicher, immer.

09:03
GUIDO PEDRONI - TAPEZIERER UND INNENDEKORATEUR
Ich bin immer etwas geizig mit Loben. Das liegt an meinem Charakter. Ich habe immer gedacht, dass man, vor allem in unserem Beruf, selber weiss, wann etwas gut gemacht ist.

09:18
FARZAD
Ich merke es nicht immer, wenn ich einen Fehler gemacht habe, aber manchmal schon, dann korrigiere ich ihn. Wenn ich ihn nicht bemerke, sieht ihn sicher mein Chef.

09:42
FARZAD
Wenn er mir Verantwortung übergibt, macht mir das zwar ein bisschen Angst, aber andererseits bin ich auch zufrieden, dass mein Arbeitgeber Vertrauen in meine Arbeit hat.

10:00
FARZAD
Nach der Arbeit gehe ich zu meinen Freunden, um ihnen die Haare zu schneiden. Das ist mein Hobby. So sehe ich den ganzen Tessin, bin unterwegs und nicht immer am gleichen Ort. Meine Kunden sind nicht nur Afghanen, sondern auch Schweizer. Geld will ich keines nehmen, weil sie alle Sozialhilfe beziehen. Sie haben nicht viel Geld. Manchmal gibt mir einer fünf Franken, aber schon das anzunehmen beschämt mich. Wenn ich ihnen die Haare schneide, sind sie zufrieden, das freut mich. Ich denke, wir alle sollten einander helfen.

11:09
FARZAD
Ich telefoniere mehr oder weniger jeden Tag mit der Familie, weil wir einander sehr verbunden sind. Meine Mamma hat mir immer gesagt, man müsse Geduld haben und sehr mutig sein.

11:39
FARZAD
Ich habe viele Ideen für die Zukunft. Ich will die Lehre beenden. Dann einige Zeit in diesem Beruf arbeiten und meine Familie besuchen. Danach möchte ich ein Restaurant eröffnen, mit afghanischen Spezialitäten. Wenn es gelingt.

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Themenfilme

Motivation

Motivation

In der Ausbildung spielt die Motivation eine grosse Rolle. Wer sich motiviert fühlt, ist mit der Lehrstelle eher zufrieden und meistert Probleme besser. Sechs Jugendliche erzählen, was sie motiviert oder demotiviert, wie sie sich selbst anspornen und wer sie dabei unterstützt.

Was ist Motivation, was ist Demotivation, eigene Fähigkeiten erkennen, Träume realisieren, Unterstützung, Erfolg, Misserfolg, Lob, Freude
Stress am Arbeitsplatz

Stress am Arbeitsplatz

Eliane litt unter dem Zeitdruck, für Riccarda war die körperliche Belastung ein Stressfaktor und Farzad hatte zu Beginn seiner Lehre oft Angst, Fehler zu machen. Jugendliche berichten, wie sie Stress und Angst bei der Arbeit erleben und wie sie damit umgehen.

Angst vor Fehlern, Zeitdruck, Umgang mit Stress lernen, Verantwortung, Engagement
Kommunikation

Kommunikation

Ohne gute Kommunikation gibts Schwierigkeiten, auch in der Lehre: Wie etwa bei Farzad, der wegen seiner Sprachprobleme kaum nachfragte, wenn er etwas nicht verstand. Oder Guillaume, der seine berufliche Zukunft erst anpacken konnte, nachdem er über seine Probleme geredet hatte.

Fragen und zuhören, Sprache verstehen, sich wohl fühlen, sich selbst bleiben, Respekt, Lob, Kritik, Missverständnisse
Joggen & Elternabend

Joggen & Elternabend

Jeden Morgen joggen die Schülerinnen und Schüler von Lehrer Reto Geissmann eineinhalb Kilometer. Das Projekt fördert Gesundheit und Ausdauer und soll sie fit machen für die Berufswelt. Denn auch dort ist Durchhaltewille gefragt.

Durchhaltewille, Ausdauer, Erfolg, Misserfolg, Kollegialität, Fitness, Unterstützung durch Familie
Schnupperwoche

Schnupperwoche

Während der Schnupperwoche erfahren Marta, Luana, Lorenzo und Rinor einiges über sich selbst. Zum Beispiel entdecken sie Begabungen, die bisher in der Schule nicht gezählt haben. Sie erzählen, was sie beobachten, lernen und was schwierig ist.

Erwachsenenwelt, Sprache verstehen, eigene Fähigkeiten und Fertigkeiten entdecken, Anerkennung

Porträtfilme

Eliane - Lehre Fachfrau Gesundheit

Eliane - Lehre Fachfrau Gesundheit

Die Lehre in ihrem Traumberuf als Fachfrau Gesundheit wurde für Eliane zum Alptraum. Die Konflikte belasteten sie so stark, dass sie krank wurde und die Stelle verlor. Eliane musste sich neu orientieren.

Traumberuf, Engagement, unerwartetes Hindernis, Kommunikation, Stress, Neuorientierung
Rahela - Lehre Automatikerin

Rahela - Lehre Automatikerin

Mit zwölf Jahren entdeckte Rahela das Segelfliegen. Seither hat sie der Traum vom Fliegen nicht losgelassen: Sie möchte Pilotin werden. Sie hat sich für eine Lehre als Automatikerin entschieden und nimmt nebenbei Flugstunden.

Berufsvision, Motivation, Engagement, Durchhaltewille, Kommunikation
Guillaume - Lehre Fachmann Betriebsunterhalt

Guillaume - Fachmann Betriebsunterhalt

Guillaume brach die Lehrstelle ab. Danach fiel er in ein Loch und begann fast ununterbrochen zu gamen. Mit dem «Semestre de Motivation» hat er den Sprung ins Berufsleben nochmals geschafft.

Unmotiviert in erster Lehre, Lehrabbruch, Spielsucht, Umorientierung, SEMO, Kommunikation, Vertrauen.
Ralphie - Lehre Fleischfachassistentin

Ralphie - Lehre Fleischfachassistentin

Nach dem grossen Erdbeben 2010 auf Haiti kam Ralphie in eine Pflegefamilie in der Schweiz. Die Suche nach einem Praktikumsplatz war schwierig: Ralphie bekam viele Absagen. Schliesslich durfte sie sich in einer Metzgerei beweisen.

Harzige Suche nach Schnupperlehre, Handicaps, Wochenarbeitsplatz, Freude, Durchhaltewille
Farzad - Lehre Raumausstatter

Farzad - Lehre Raumausstatter

Mit 14 Jahren musste Farzad aus Afghanistan fliehen und verlor seine Familie unterwegs aus den Augen. Er konnte im Tessin Fuss fassen und fand eine Lehre als Raumausstatter. Auch seine Familie hat er mittlerweile wieder gefunden, sie telefonieren täglich.

Als Flüchtling ohne Eltern, Sprachprobleme, starke Ressourcen, Kommunikation

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Ich rauche und nehme die Pille: Alles paletti?

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