Die Teilnehmenden erfahren, wie sich Informationen durch mündliche Weitergabe verändern können. Ziel ist es, die Jugendlichen zu ermutigen, Informationen nicht unreflektiert zu akzeptieren, sondern zu hinterfragen und keine falschen Informationen weiterzugeben.
Eine kurze Geschichte wird von Person zu Person geflüstert, die Klasse überbrückt die Wartezeit mit einer Reihe von Aufgaben, die zur Verfügung gestellt werden. Die letzte Person erzählt die Geschichte. Anhand von Fragen wird die Verzerrung der Informationen während der Übertragung analysiert.
WORD · PDF · Projektion
Wir empfehlen Ihnen die Seiten 1 und 2 der PDF-Datei «Ich habe gehört, dass…» zu drucken. Diese PDF-Datei besteht aus einer ersten Seite mit der kurzen Geschichte von Marc und Lina und aus einer zweiten Seite mit Fragen für die Gruppe (sowie mit einem Spickzettel für Ihre Orientierung).
Ab Seite 3 bis 9 finden Sie Rätseln, die Sie drucken können, falls Sie keine Internetverbindung und keinen Projektor haben. Die Seite 10 fasst das Ziel der Übung zusammen.
Sie bitten eine Person aus der Gruppe, zu Ihnen zu kommen (nennen wir sie «A»).
Wenn alle aufmerksam zuhören, erklären Sie, was als Nächstes passieren wird, nämlich Folgendes:
Die Person A, die neben Ihnen steht, wird die Aufgabe bekommen, einen Text auf einem Blatt zu lesen, der die Geschichte von Marc und Lina erzählt. Um diese Geschichte zu lesen, wird A eine Minute Zeit zur Verfügung haben. Die anderen Anwesenden wissen nicht, um was es bei dieser Geschichte geht.
Nach einer Minute wird Ihnen A das Blatt zurückgeben und die Person B auswählen (entweder geht A zu B oder die beiden treffen sich im Raum in einer separaten Ecke). A wird leise vor B die Geschichte flüstern, nämlich so, dass keine andere Person sie hören kann. Dafür hat sie eine Minute Zeit. Nach dieser Minute ist nun die Runde an B eine Person C auszusuchen, um die Geschichte zu erzählen. Eine Minute später wird C dasselbe mit der Person D tun usw.
Die Übung ist beendet, wenn alle Anwesenden die Geschichte einmal gehört haben oder wenn Sie Stopp sagen. Die letzte Person, die die Geschichte hört, schreibt sie auf.
Da jeweils nur zwei Personen im Einsatz sind (Erzählende*r und Zuhörende*r), können Sie in der Zwischenzeit die anderen Anwesenden mit Rätselaufgaben beschäftigten, die Sie projizieren oder aus der PDF-Datei (ab Seite 3) entnehmen können.
Sie haben nun allen Anwesenden erklärt, was die nächsten Minuten geschehen wird. Nun können Sie mit der Übung beginnen.
Die Person A bekommt auf Papier die Geschichte von Marc und Lina (falls Sie die Geschichte ändern möchten, können Sie das Word-Dokument herunterladen). Sobald A beginnt diese zu lesen, können Sie den 1-minütigen Counter aktivieren (Tipp: Anstatt 60 Sekunden können Sie auch 75 Sekunden geben, damit die Person ein bisschen mehr Zeit hat, die nächste Person auszusuchen und ihr zu begegnen).
Die Geschichte auf dem Blatt lautet:
Nach einer Minute bekommen Sie von A das Blatt mit der Geschichte zurück und prüfen, dass A die Person B aussucht.
Um die anderen Anwesenden zu beschäftigen, können Sie die 1. Rätselaufgabe projizieren (insgesamt stehen Ihnen 14 Rätsel zur Verfügung).
Sobald die erste Rätselaufgabe von einigen Anwesenden gelöst ist, können Sie das nachfolgende Rätsel zeigen. Wie schnell Sie mit den Rätselaufgaben vorwärtskommen, hängt davon ab, wie schnell die Jugendlichen eine Lösung finden. Falls sie keine Lösung finden, können Sie nach wenigen Minuten entscheiden, das Geheimnis des aktuellen Rätsels zu lüften, um Frustrationserlebnisse zu mildern.
Für die Fortsetzung der Übung haben Sie dann zwei Optionen.
Sie können die Jugendlichen bitten, sich auf einer Linie in etwa der gleichen Reihenfolge zu verteilen, wie sie die Geschichte gehört haben. Das heisst: Die Person A z.B. ganz links bis zur Person Z ganz rechts. Auch wenn die Reihenfolge nicht ganz stimmt, ist dies kein Problem.
Nun können Sie der letzten Person eine Reihe von Fragen stellen, um zu prüfen, welche Details bis zu ihr angekommen sind. Falls sie die Antwort nicht kennt oder die Frage falsch beantwortet, können Sie rückwärts der Reihe nach die anderen Anwesenden fragen, wer die Antwort kennt. Dann entdeckt man vielleicht auch, wo die relevante Information nicht (korrekt) weitergeleitet wurde.
Die Fragen finden Sie in der PDF-Datei. Die Fragen sind:
Sie können – wenn Sie wenig Zeit haben - die Option 1 überspringen und direkt zur Option 2 übergehen. Die letzte Person, die die Geschichte gehört hat, liest diese der Gruppe vor.
Was ist aus der ursprünglichen Geschichte geworden?
Nachdem die letzte Person ihre Version der Geschichte vorgelesen hat, können Sie die ursprüngliche Fassung projizieren.
Am Ende können Sie noch erklären, was Sie mit dieser Übung bezweckt haben.
Um die Chance zu erhöhen, besser informiert zu sein, hat man verschiedene Optionen:
Mit anderen Worten: Man sollte nicht alles glauben, was man hört oder liest, sondern die (nahen) Quelle prüfen; welche Informationen enthält sie tatsächlich.
Alle, die mitgemacht haben, bekommen z.B. 5 Punkte für die Mitwirkung.
Dadurch, dass die Jugendlichen immer wieder neue Aufgaben bekommen und mit Rätseln konfrontiert sind, bleibt in der Regel ihre Aufmerksamkeit wach. Spannung und Entspannung, Freude und Stress alternieren in dieser Übung in rascher Abfolge.
Oft haben die Ursprungs- und Endgeschichte wenige Gemeinsamkeiten bzw. viele Details sind verschwunden oder wurden mit neuen Details ersetzt. Dass sich Geschichten so stark ändern können, überrascht. Dies untermauert die Schlussfolgerung, dass es sinnvoll ist, vorsichtig zu interpretieren, was andere Menschen erzählen, auch wenn es sich dabei um Freunde*innen handelt.
Wenn Sie diese Übung im Rahmen von Abenteuerinsel einsetzen und Punkte vergeben, können Sie den Jugendlichen eine Schatzkarte aushändigen. Alle erhalten 3 Punkte. Falls eine Gruppe die richtige Lösung oder eine besonders kreative Antwort findet, können Sie Extrapunkte vergeben.
Über Abenteuerinsel: Videoanleitung · Schulen · Jugendarbeit · Haltung
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