Jugendliche leben vor allem im «Hier und jetzt»: Die Neigung, Bedürfnisse ohne Verzögerung befriedigen zu wollen, kann eine Onlinesucht erleichtern. Wie können Sie hingegen das Risiko einer Onlinesucht verringern?
Vielleicht verbringt Ihr Kind viel Zeit mit Onlineangeboten. Seine Verpflichtungen leiden trotzdem nicht darunter. Alles scheint (noch) in Ordnung zu sein. Sie fragen sich, was Sie tun können, damit das auch so bleibt.
Vielleicht stellen Sie aber auch fest, dass etwas mit Ihrem Kind nicht mehr stimmt: Die Schulnoten verschlechtern sich, seine Freunde sind verschwunden, der Bildschirm vom Smartphone, TV oder Computer ist pausenlos eingeschaltet. Sie möchten vermeiden, dass Ihr Kind onlinesüchtig wird und fragen sich, was Sie dagegen tun können.
Wenn man sich darüber informiert hat und weiss, was eine Onlinesucht begünstigt, kann man besser entscheiden, welche Massnahmen im eigenen Fall geeignet sind, um zu verhindern, dass das Kind eine Onlinesucht entwickelt.
Jugendliche verbringen oft gerne Zeit online, weil sie dort Spass haben, Anerkennung finden und Erfolg erleben. In der realen Welt fühlen sie sich vielleicht weniger attraktiv oder wichtig. Es ist wichtig, die Gründe für ihre Faszination zu verstehen, um einen offenen Dialog zu fördern.
Jugendliche bevorzugen Aktivitäten, die sofortigen Spass und Befriedigung bringen, anstatt solche, die langfristig Vorteile haben. Die negativen Folgen ihres Handelns sind ihnen oft nicht bewusst oder werden ignoriert, was Eltern frustriert und verwirrt.
Heute ist wichtiger als morgen
Eltern sind Vorbilder. Kinder orientieren sich am Verhalten der Eltern, auch im Umgang mit Genussmitteln. Daher sollten Eltern ihr eigenes Konsumverhalten hinterfragen und gegebenenfalls ändern, um ein besseres Vorbild zu sein.
Umgang mit Genussmitteln und Vorbilder
Wenn die virtuelle Realität der einzige Fluchtweg ist, besteht ein akutes Risiko für Onlinesucht. Eine gute Beziehung und rechtzeitige Unterstützung können dieses Risiko deutlich reduzieren.
Stress, Probleme und schlechte Gefühle
Wenn Ihr Kind im Alltag Freude erlebt, wird das Risiko einer Onlinesucht reduziert. Umgekehrt kann ein freudloser Alltag den Weg zur Onlinesucht ebnen, da Onlineangebote gezielt Anerkennung und Belohnungen bieten.
In einigen Familien hat das pubertierende Kind immer das letzte Wort, und die Eltern haben kaum Einfluss auf das Familienleben.
Zurückhaltende und scheue Kinder haben oft Schwierigkeiten, Freundschaften zu schliessen und finden in Online-Angeboten eine verführerische Illusion von vielen Freunden, was ihr Risiko für Onlinesucht erhöht. Eltern können sich mit anderen Eltern zusammenschliessen, die das gleiche Problem haben.
Eltern machen oft die Online-Industrie für die Onlinesucht ihrer Kinder verantwortlich, doch diese Schuldzuweisungen bringen wenig, da die Strategien der Industrie nicht beeinflussbar sind und sich nicht ändern werden.
Die Online-Entwickler wollen Ihr Kind
Unterschiedliche Meinungen können die Situation verschlimmern, insbesondere wenn das Kind die Eltern gegeneinander ausspielt oder durch widersprüchliche Botschaften verwirrt ist. Dies kann das Risiko einer Onlinesucht erhöhen, besonders wenn die Mediennutzung des Kindes besorgniserregend ist.
Wenn Mutter und Vater unterschiedliche Meinungen haben
Die Schule kann sich selten gegen die Attraktivität der Online-Welt durchsetzen, die Abenteuerlust und das Bedürfnis nach Anerkennung befriedigt.
Eine Onlinesucht kann sowohl eine Folge als auch eine Ursache für mangelnde berufliche Perspektiven sein.
Onlinesucht ist eine Krankheit, die Lügen als Begleiterscheinung mit sich bringt. Das Kind lügt nicht aus Boshaftigkeit, sondern wegen der Krankheit.
feel-ok.ch ist ein Angebot der Schweizerischen Gesundheitsstiftung RADIX, das Informationen für Jugendliche und didaktische Instrumente u.a. für Lehrpersonen, Schulsozialarbeiter*innen und Fachpersonen der Jugendarbeit zu Gesundheitsthemen enthält.
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