Solange du noch nicht 18 Jahre alt bist, gelten die Kinderrechte für dich und du kannst verlangen, dass sie respektiert werden. feel-ok.ch erklärt dir, welche Rechte du hast, was diese Rechte für dein Leben bzw. für das Leben anderer Menschen bedeuten und wie du erreichen kannst, dass sie respektiert werden.
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Diese Artikel interessieren unsere Leser*innen: «Überblick der Kinderrechte», «Schutz der Privatsphäre», «Recht auf Gleichbehandlung», «Recht auf freie Meinungsäusserung», «Recht auf Schutz vor Gewalt» und «Recht auf Spiel und Freizeit».
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Clip und Klar von SRF mySchool erklärt jugendgerecht und praktisch, welche Auswirkungen die Kinderrechte für dich haben.
Arbeiten Sie mit Jugendlichen?
feel-ok.ch bietet Arbeitsinstrumente an, mit denen Sie das Thema der Kinderrechte mit Jugendlichen erarbeiten können.
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Was kannst du tun, wenn deine Rechte missachtet werden? Wende dich an Erwachsene, denen du vertraust: Das kann ein Lehrer sein, eine Schulsozialarbeiterin, deine Grosseltern oder eine Tante.
147.ch
Du kannst auch rund um die Uhr gratis und ohne deinen Namen zu nennen bei der Nummer 147 anrufen (auf DE, FR oder IT). Die Berater*innen von 147 hören dir zu und geben dir Rat, was du in deiner Situation machen kannst.
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Alle Kinder haben das Recht, gleich behandelt zu werden, egal welche Hautfarbe sie haben, ob sie reich oder arm sind, ob sie Mädchen oder Jungen sind oder zu einem anderen Geschlecht gehören (z.B. inter*, Trans*…).
Bist du ein Mädchen und willst zur Feuerwehr gehen? Bist du ein Junge und interessierst dich für den Beruf Kindergärtner?
Wenn dir deine Eltern oder ein möglicher Arbeitgeber diesen Job verbieten wollen, weil du nicht zum «richtigen» Geschlecht gehörst, dann verletzen sie dein Recht auf Gleichbehandlung. Dieses Recht legt fest, dass jeder Job für Mädchen und Jungen gleich zugänglich sein soll.
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Anderes Beispiel: Saba (13) möchte wie ihre Brüder schwimmen gehen. Die Eltern verbieten ihr das, weil «Schwimmen» etwas für Jungen, aber sicher nichts für anständige Mädchen ist.
Robin (14) möchte Ballett tanzen. Für den Vater kommt dies gar nicht in Frage. Er will doch nicht, dass alle denken, dass sein Sohn schwul ist.
Auch in diesem Fall wird das Recht auf Gleichbehandlung missachtet, denn prinzipiell gilt es: Wenn andere Jugendliche das Recht haben, etwas Bestimmtes zu tun, dann hast du auch dieses Recht.
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Livio (14) bekommt von seinen Eltern CHF 100 Taschengeld pro Monat, Richard (14) bekommt stattdessen CHF 50. Richard verlangt im Namen der Gleichbehandlung auch CHF 100. Liegt er richtig?
Sorry für Richard, aber die Antwort lautet nein. Taschengeld ist eine freiwillige Leistung der Eltern und keine Verpflichtung. Sie richtet sich nach den finanziellen Möglichkeiten der Familie und hängt davon ab, was die Eltern mit ihren Töchtern und Söhnen vereinbart haben.
Vergiss nicht, dass deine Eltern die Aufgabe haben, dich auf dem Weg zum erwachsen werden zu begleiten und dazu gehört auch die Kompetenz mit Geld umzugehen, was in der Zeit von Kreditkarten und anderen online-Zahlungsmethoden noch schwieriger geworden ist (mehr zum Thema Taschengeld findest du in den Richtlinien von Budgetberatung Schweiz).
Das Recht auf Gleichbehandlung ist kein Freipass, um jeden Wunsch durchzusetzen, sondern dient dazu, Diskriminierung zu verhindern. Es geht darum, dass Mädchen in ihrem Leben die gleichen Chancen wie Jungen bekommen sollen (und umgekehrt).
Es geht auch darum, dass u.a. Glauben, ethnische Herkunft, sexuelle Identität oder Behinderung kein Grund sein darf, um den Jugendlichen Chancen zu verweigern. So betrachtet ist das Recht auf Gleichbehandlung auch in der Schweiz nicht immer und nicht überall eine Selbstverständlichkeit.