feel-ok.ch klärt dich über das Thema Vorurteile auf, damit du weisst, wie sie Lebensgeschichten beeinflussen, wie sie entstehen und wie man sie abbaut.

Diese Artikel interessieren unsere Leser*innen: «Ich und die anderen», «Ich bin nicht dumm, ich bin behindert», «Flüchtlinge, Hautfarbe, Religion», «In der Schweiz leben immer noch viele HIV-Positive», «Mann? Frau? Ich muss mich nicht für eine Seite entscheiden!».

Menschen wie du und ich erzählen, mit welchen Vorurteilen sie konfrontiert sind und welche Folgen diese Vorurteile für sie haben.

feel-ok.ch erläutert auch, was Vorurteile sind, warum wir sie haben, ob sie stimmen, wie man Vorurteile auf die Probe stellen und abbauen kann.

Themenübersicht

Vorurteile können verletzten, verunsichern und ein Gefühl der Hilflosigkeit hinterlassen. Wenn du dich diskriminiert und ausgeschlossen fühlst oder nie ernst genommen wirst, bieten dir folgende Anlaufstellen Hilfe an:

147.ch ist für dich da
Schreib uns eine E-Mail / eine Textnachricht oder ruf uns an: vertraulich, kostenlos und rund um die Uhr (auf DE, FR oder IT).

Peer-Berater*innen
Manchmal ist es einfacher, sich über die eigene Situation mit Gleichaltrigen auszutauschen. Oft haben sie ähnliche Erfahrungen gemacht oder kennen zumindest das Problem.

Seelsorge.net
Wir helfen dir kostenlos, anonym, per E-Mail. Die psychologische Beratung von Seelsorge.net steht allen in der Schweiz wohnhaften Menschen offen – ungeachtet ihrer religiösen Zugehörigkeit und ohne missionarische Nebenabsichten.

Nützliche Adressen

Vorurteile
Inhalt

Es sind immer die Ausländer!

Wenn über Gewalt gesprochen wird, geht es oft um Migrant:innen. Man sagt, sie seien gewalttätiger als die Einheimischen. Oft wird ihre Kultur als Grund dafür genannt. Aber gibt es wirklich gewalttätige Kulturen?

Die Statistik sagt uns, dass es tatsächlich Gruppen von (meist männlichen) Ausländern gibt, die überproportional häufig für Gewaltdelikte verurteilt werden. Die gleiche Statistik zeigt aber auch, dass über 95% - also die überwiegende Mehrzahl - der Ausländer:innen nicht gewalttätig sind. Es ist also nicht so, dass gewisse Kulturen einfach gewalttätiger sind als andere.

Warum stehen Ausländer:innen dann trotzdem häufiger wegen Gewalttaten im Rampenlicht als Einheimische? Es gibt dafür viele Erklärungen: Was auffällt ist, dass es sich dabei vor allem um Personen handelt, die aus Regionen und Ländern kommen, die hier nicht beliebt sind und stärker diskriminiert und ausgegrenzt werden. Wer diskriminiert wird, neigt eher dazu, mit Gewalt zu reagieren, als wer von der Gesellschaft akzeptiert wird. Zudem kommt es vor, dass diese Personen eher einen tiefen Bildungsgrad aufweisen und deshalb schlechte Perspektiven haben, eine befriedigende Stelle zu finden. Fehlende Perspektiven können Gewalt ebenfalls begünstigen.

Doch selbst bei jenen, die ausgegrenzt werden und einen tiefen Bildungsgrad aufweisen, lebt immer noch die grosse Mehrheit ganz friedlich mitten unter uns.

Dass gewisse Kulturen einfach gewalttätiger sind als andere, ist ein Vorurteil. Es gibt immer mehrere Gründe (und nicht nur einen!), die dazu führen, dass jemand gewalttätig wird.

Was sind Vorurteile?

Vorurteile entstehen, wenn über eine Person ein Urteil gefällt wird, bevor man sie kennt, basierend auf Gruppenzugehörigkeit und nicht auf individuellem Verhalten. Solche Urteile sind meist negativ, aber es gibt auch positive Vorurteile, die dennoch schädlich sein können.

Vorurteile führen dazu, dass Menschen mit bestimmten Merkmalen pauschal in eine Schublade gesteckt werden, wodurch ihre individuellen Stärken und positiven Eigenschaften übersehen werden.

Betroffene von Vorurteilen fühlen sich oft missverstanden und nicht ernst genommen, erleben Feindseligkeit und Ausgrenzung. Diese Vorurteile können zu Diskriminierung führen, wie der Verweigerung von Lehrstellen oder Wohnungen, was schmerzhaft und ohnmächtig macht, besonders wenn die Vorurteile fest verankert sind.

Was sind Vorurteile?

Warum haben wir Vorurteile?

Wir alle haben Vorurteile, die uns helfen, schnelle Entscheidungen zu treffen, ob etwas sicher oder zu vermeiden ist. Diese können jedoch falsch sein und zu negativen Gefühlen, Diskriminierung und Ausgrenzung führen.

Vorurteile entwickeln sich, weil wir als Kinder eine fremde Welt kennenlernen und versuchen, sie zu ordnen. Unser Gehirn speichert alles, was wir über eine bestimmte Gruppe hören oder erleben, als Protokoll. Diese gespeicherten Informationen bilden die Grundlage für unsere Vorurteile.

Vorurteile sind weit verbreitet und unvermeidlich, aber wir sollten ihnen nicht blind vertrauen, da sie oft ungenau und falsch sind. Obwohl unser inneres Protokoll schwer zu ändern ist, bleibt es wichtig, kritisch damit umzugehen und es nicht einfach hinzunehmen.

Warum haben wir Vorurteile?

Stimmen unsere Vorurteile?

Vorurteile basieren oft auf einzelnen Fällen, die die Annahmen scheinbar bestätigen. Doch für jede Person, auf die ein Vorurteil zutrifft, gibt es viele andere, auf die es nicht zutrifft.

Zum Beispiel wird das Vorurteil, dass Fussballfans gewalttätig sind, durch Berichte über Schlägereien nach Spielen gestärkt. Dabei handelt es sich um wenige Einzelfälle im Vergleich zu den Zehntausenden friedlicher Fans. Dennoch bleibt das Vorurteil bestehen.

Das gleiche Prinzip gilt für andere Gruppen, die als gewalttätig gelten, wie Männer, Ausländer und Jugendliche. Einzelne Vorfälle bestätigen die Vorurteile, während die Mehrheit, die dem Vorurteil nicht entspricht, übersehen wird.

Stimmen unsere Vorurteile?

Wann kommen Vorteile ins Spiel?

Wir wissen, dass Vorurteile oft zu allgemein und falsch sind. Dennoch kommt uns manchmal der Gedanke „Typisch...!“ in den Kopf. Unser Gehirn speichert Informationen über Gruppen wie auf einer Speicherkarte, wobei häufig das auffällt und stört, was uns immer wieder über diese Gruppe vermittelt wird. Dadurch entstehen Vorurteile.

Jeder Mensch ist individuell und besitzt einzigartige Stärken und positive Eigenschaften, die die Wirklichkeit besser widerspiegeln als Vorurteile. Selbst wenn persönliche Erfahrungen den negativen Vorurteilen widersprechen, bleiben diese in unserem Kopf gespeichert und beeinflussen unbewusst unser Denken und Handeln.

Vor allem in Stresssituationen oder wenn wir uns angegriffen fühlen, neigen wir dazu, in Vorurteilen zu denken. Dies kann zu Provokationen führen und eine Situation eskalieren lassen. Deshalb ist es wichtig, sich der Vorurteile bewusst zu sein und sie nicht laut zu äussern, um Konflikte und mögliche Gewalt zu vermeiden.

Wann kommen Vorteile ins Spiel?

Vorurteile auf die Probe stellen

Alle Menschen haben Vorurteile, auch du. Der erste Schritt zur Besserung ist Selbsterkenntnis.

Wähle eine Gruppe wie Migranten, Muslime, Fussballfans oder andere und vervollständige den Satz „Muslime sind…“ mit spontanen Merkmalen. Diese sind meist Vorurteile, die du oft gehört hast und die nur selten korrekt sind.

Hast du viele Vorurteile über eine Gruppe, suche Möglichkeiten, Menschen aus dieser Gruppe zu treffen, zum Beispiel in Vereinen. Diese Begegnungen bieten die Chance, deine Meinungen zu überprüfen und zu ändern. Dadurch lernst du interessante Personen kennen und wirst um Erfahrungen reicher.

Vorurteile verschwinden nicht sofort durch solche Erfahrungen, aber sie werden leiser. Sie beeinflussen jedoch weiterhin dein Denken und Handeln. Vorurteile sind hartnäckig, und um sie abzuschwächen, musst du sie immer wieder hinterfragen.

Vorurteile auf die Probe stellen

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